Drei Betriebe mit dem VR-Förderpreis Landwirtschaft ausgezeichnet
Die Brüder Steffen und Mathis Block haben mit ihrem Projekt „Pflanzenkohle aus Dithmarschen“ den ersten Platz beim VR-Förderpreis Landwirtschaft belegt. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen der Vorwiesenhof Schlichting aus Lübeck und der Hof Bielfeldt aus Bünsdorf.
Erstmals haben die schleswig-holsteinischen Volksbanken Raiffeisenbanken in Kooperation mit dem Bauernverband Schleswig-Holstein und unter der Schirmherrschaft von Landwirtschaftsminister Werner Schwarz innovative Agrarbetriebe mit dem VR-Förderpreis Landwirtschaft ausgezeichnet. Bei der Preisverleihung im Kulturzentrum Hohes Arsenal in Rendsburg konnten sich am Donnerstag drei Betriebe aus Osterrade, Lübeck und Bünsdorf über Preisgelder in Höhe von insgesamt 15.000 Euro freuen.
Klimaschutzprojekt aus Dithmarschen auf Platz 1
Den mit 7.000 Euro dotierten ersten Platz sicherten sich die Brüder Steffen und Mathis Block aus Osterrade, die sich mit dem Projekt „Pflanzenkohle aus Dithmarschen“ um den VR-Förderpreis Landwirtschaft beworben hatten. Mit ihrer Produktionsanlage verwandeln sie Pflanzenreste wie Grünschnitt, Mist oder Landschaftspflegematerial in Pflanzenkohle – dabei setzen sie ausschließlich Rohstoffe aus der Region, beispielsweise aus der Landwirtschaft oder dem Gartenbau, ein. Die Pflanzenkohle bindet langfristig CO2 und entzieht dieses so der Atmosphäre. Das ist nicht nur ein Gewinn für den Klimaschutz, sondern auch für den Betrieb: Mit dem Verkauf der Pflanzenkohle, der Einspeisung der bei der Produktion entstehenden Wärme in ein Nahwärmenetz und dem Handel mit CO2-Zertifikaten wollen die beiden Brüder neue Einkommensquellen erschließen.
Auf dem mit 5.000 Euro dotierten zweiten Platz landete die Familie Schlichting aus Lübeck mit ihrem Projekt „Green Care – Soziale Landwirtschaft“. Auf ihrem südlich am Stadtrand von Lübeck gelegenen Vorwiesenhof wird soziales Engagement großgeschrieben: Sowohl Kinder als auch Erwachsene und Senioren mit und ohne Handicap werden hier mit Förder- und Erhaltungsmaßnahmen unterstützt, bei denen Pflanzen, Tiere, die Natur und alle weiteren dem Hof zur Verfügung stehenden Ressourcen zum Einsatz kommen.
Der mit 3.000 Euro dotierte dritte Platz ging an den Hof Bielfeldt aus Bünsdorf. 2022 fassten die Hofbetreiber den Entschluss, ihre Strategie umzustellen und ihr Herzensprojekt „Glücksstück“ zu realisieren – ein regionales Angebot für Tierwohlfleisch. Auf dem Hof Bielfeldt werden die Schweine auf Stroh gehalten, mit viel Platz und Auslauf. Das Fleisch wird in der eigenen Hofmetzgerei verarbeitet und ausschließlich regional vermarktet.
Minister Schwarz lobt Innovationskraft der Betriebe
Die Auszeichnung wurde von Vertretern der Volksbanken Raiffeisenbanken sowie von Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Werner Schwarz und dem Präsidenten des Bauernverbandes, Klaus-Peter Lucht, vorgenommen. Minister Schwarz, der Schirmherr des VR-Förderpreises, lobte die Innovationskraft der Betriebe: „Gerade in Zeiten des Klimawandels, veränderter gesellschaftlicher Anforderungen sowie struktureller Veränderungen im ländlichen Raum werden an die Landwirtschaft hohe Erwartungen gestellt, sich weiterzuentwickeln und nachhaltig zu wirtschaften. Auf zahlreichen Betrieben existieren
bereits gute Ideen, wie eine zukunftsfähige Landwirtschaft aussehen kann. Das zeigt sich auch an den vielen engagierten Menschen, die sich mit ihren Zukunftsprojekten in diesem Jahr auf den VR-Preis beworben haben und sich unermüdlich tagtäglich in die Nahrungsmittelproduktion einbringen. Ich bin immer wieder von Neuem begeistert, welches Wissen und welche Innovationskraft in unserem Land und in der Landwirtschaft vorhanden ist. Nur gemeinsam können wir nach besseren und nachhaltigeren Wegen für die Landwirtschaft von morgen suchen!“
Auch Bauernpräsident Klaus-Peter Lucht hob die Verdienste der Landwirte hervor: „Innovation und Tradition: aus diesen Triebfedern entwickeln die landwirtschaftlichen Familien ihre Zukunft. Die große Bandbreite der Bewerber für den VR-Förderpreis Landwirtschaft hat gezeigt, mit welch‘ klarem Blick für die Ansprüche der Zeit, aber auch für die eigenen und betrieblichen Stärken die Zukunft der Betriebe weiterentwickelt wird. Dies zeigen auch die ganz verschiedenen Ansätze der drei Finalisten. Nur ein Betrieb konnte gewinnen. Am Ende aber sind alle Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter, die ihren Hof mit Mut und Innovationsbereitschaft für die Zukunft aufstellen, Gewinner und ein Gewinn für die Gesellschaft.“
VR-Förderpreis Landwirtschaft wird 2024 fortgeführt
Bent Nicolaisen, Sprecher der Volksbanken Raiffeisenbanken in Schleswig-Holstein, verwies bei der Ehrung auf die enge und historisch gewachsene Bindung zwischen den Genossenschaftsbanken und dem Agrarsektor: „Wir stehen seit Generationen an der Seite der Landwirtinnen und Landwirte und sehen täglich aufs Neue, mit wie viel Eigeninitiative diese neue Wege gehen und kreative Konzepte entwickeln. Wir haben den VR-Förderpreis Landwirtschaft ins Leben gerufen, um dieses Engagement sichtbar zu machen. Die drei Gewinnerbetriebe sind das beste Beispiel dafür, wie ideenreich und vielfältig die Landwirtschaft in Schleswig-Holstein ist.“
Insgesamt hatten sich 27 landwirtschaftliche Betriebe aus allen Teilen des Landes um den VR-Förderpreis Landwirtschaft beworben. Eine Fachjury aus Vertretern des Landwirtschaftsministeriums, des Bauernverbandes und der Volksbanken Raiffeisenbanken hatte aus den 27 Bewerbungen anschließend drei Finalisten ausgewählt. Über die finalen Platzierungen wurde zu 50 Prozent durch die Fachjury und zu 50 Prozent durch ein Online-Publikumsvoting, an dem sich fast 3.000 Menschen beteiligt hatten, entschieden. Aufgrund der großen Resonanz sind sich alle Beteiligten einig, dass der VR-Förderpreis Landwirtschaft im kommenden Jahr fortgeführt werden soll.
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